Grußwort der Ersten Bürgermeisterin Karin Kuhn zum Bildstockweg
Die Tradition der Bildstocksetzungen reicht bis weit ins Mittelalter hinein und hatte damals oft rechtliche Bedeutung. Um das Jahr 1600 entwickelten sich die Bildstöcke zu Kennzeichen katholischer Herrschaftsgebiete und erlebten in der Barockzeit einen gewaltigen Aufschwung: Überall in den katholischen Dörfern Frankens stifteten Gläubige Bildstöcke - ihre Zahl und ihre Formenvielfalt zeugen bis heute von der religiösen Prägung Frankens.
Kunstvolle Steinmetzarbeiten entstanden in mühevoller Handarbeit. Im Zeitalter der Aufklärung verschwand die barocke Bildstockvielfalt. Schlichte Holzkreuze zierten fortan die Wegesränder. Jedoch seit dem Ende des 19. Jahrhunderts keimte neues Interesse an den Bildstöcken, das bis heute anhält - noch immer sind Bildstocksetzungen Brauch in Franken.
Die Verwitterung der kunstvollen Steinmetzarbeiten und die damit verbundenen notwendigen Sanierungen stellen uns vor zentrale Aufgaben unserer fränkischen Kulturlandschaftspflege.
Durch die Erschließung eines Bildstockweges in einer einmaligen Bildstocklandschaft anhand unseres neu erstellten Bildstockführers von Hans-Joachim Schreiber, bei dem ich mich dafür aufs Herzlichste bedanke, soll das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Kleindenkmalen, Hochkreuzen und Bildstöcken geweckt werden.
Bildstöcke prägen unsere fränkische Landschaft und sind Teil fränkischer Identität.
Liebe Besucher, genießen Sie unseren Bildstockweg anhand unserers Bildstockführers als Wegweiser und erfreuen Sie sich an Kultur und Natur in und um Greußenheim.
Karin Kuhn, Erste Bürgermeisterin